AGNES KEIL

Unsichtbare sichtbar: „Alles was negativ ist, kann schließlich in schöpferischem Sinne positiv werden“ (A. Archipenko in: Trier, S. 99).
Die ausgeschnittenen Zwischenräume sind bei Agnes Keil von besonderer Be- deutung. Das Körpervolumen wurde von ihr teilweise bis zur Grenze des Möglichen vereinfacht (z.B. die filigranen Gesichtszüge in „Spiegel im Spiegel VI“, 2008). Die menschliche Gestalt wird zur Chiffre („Studie I“, 2008), der Kopf ist lediglich ein Oval, der Oberkörper auf drei Teile, auf Kopf und Unterarme mit Händen reduziert.
Auf die auf Zeichen verkürzte menschliche Form trifft der Betrachter besonders in Agnes Keils zeichnerischem Werk. In der Ausstellung sehen Sie mehrere Arbeiten in Acryl auf Holz, die wie kalligrafische Notate ihre Figuren über die Bildfläche tanzen lassen.
„Tanzschrift“ (2009) (in der Grafikabteilung) hat die Künstlerin sie auch treffend genannt (weitere Zeichnungen in der ausliegenden Mappe).

Eine Werkgruppe fehlt jetzt noch in meiner Besprechung: die Arbeiten in Holz.
Es sind heimische Hölzer, die Keil verarbeitet und mit der Kettensäge in Form bringt.
Die Freiheit, mit der sie beim Modellieren herangeht, hat in der Holzskulptur jedoch Grenzen, die ihr das Material setzt. Deutlich ist in den hoch aufgerichteten, vertikal gearbeiteten Hölzern die Herkunft aus einem Stamm zu erkennen. Insgesamt sind sie in den Ausrichtungen geschlossener und zurückhaltender in der Bewegung,