AGNES KEIL

will nicht nur eine Skizze auf einem dreidimensionalen Träger hinterlassen.
Auch ich will es genau wissen.

Skulptur hat einen Rhythmus, einen Klang. Sie ist, sofern sie gut ist, nicht nur gestaltete Materie.
Arbeiten die allein aufgrund von Masse, Größe, Form, oder Anwesenheit bestehen, sind für mich langweilig. Egal in welcher Qualität. Wir erliegen oft einem Trugschluss und begeistern uns allein weil ein gestalteter Gegenstand ein Signal in unserem Hirn auslöst. Doch das ist nur ein kleiner Teil wozu Skulptur und Kunst fähig ist.

Skulptur ist Raum. Physikalischer Raum, geistiger Raum, Raumeingriff, Zwischenraum, Atmosphäre. Skulptur ist Innen und Außen, das Äußere im Innen, das Innere im Außen, ist ein Bindeglied, eine Neusortierung.
Beim Arbeiten höre ich ihr zu. Lauschend bewegt sich meine Hand. Mein Ohr ist der Chef, mein Auge der Berater, meine Hände sind das Geschehen.
Skulptur sollte ein wirklich räumliches, mehrdimensionales Geschehen sein. Egal ob der Stil filigran oder blockhaft , figürlich oder abstrakt, egal ob die Bewegung ausladend oder statisch ist, ob es sich um eine Kleinplastik, oder ein monumentales Werk handelt.

Skulptur ist Körper, ist Raum. Und genau das ist ihr großes Potenzial und Geschenk. Denn Räumlichkeit wirklich wahrzunehmen ist ein Hochgenuss, ein befriedigendes erweiterndes Ereignis, das jede Abbildung aussticht. Es ist vielleicht nicht immer bequem,